Maritimes Netzwerk Bremerhaven Perspektiven in der SSW Krise

Am 1. Dezember 2002 musste die Bremerhavener SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH Insolvenz anmelden. Sollte es zum endgültigen Aus der SSW kommen, dann ginge das weit über die negativen Wirkungen der üblichen Insolvenzen im Zuge der Konjunkturschwäche hinaus. Die (politischen) Entscheidungen, die heute zur Zukunft Bremerhavens als Werftenstandort fällig sind, sind oftmals von den Erinnerungen an den schmerzhaften und langwierigen Schrumpfungsprozess in der Werftenindustrie des Landes Bremen geprägt. So wird eine rationale Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Chancen und Risiken einer Aufrechterhaltung der Werftenindustrie erschwert. Andererseits wird deutlich gemacht, dass ein Konzept der Fortführung – allerdings auf der Basis geschrumpfter Produktionskapazitäten und des Ausbaus von Produktionsalternativen – sinnvoll ist und deshalb in Angriff genommen werden sollte. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die regionalökonomischen Auswirkungen eines Zusammenbruchs der SSW sowie spiegelbildlich dazu die Chancen, die sich durch einen Erhalt des Unternehmens für den Standort Bremerhaven ergeben. Dazu werden zunächst die wirtschaftliche Situation Bremerhavens sowie und die Auswirkungen eines Zusammenbruchs der SSW für die Stadt und die Region kurz erläutert. Die Analyse der Zulieferstrukturen und die regionalwirtschaftliche Einbindung der Werft machen deutlich, dass Arbeitsplatzverluste weit über die SSW hinaus für die gesamte Region zu erwarten sind. Auf der Basis eines Fortführungskonzepts bei geschrumpfter Kapazität ist zu überprüfen, inwieweit alternative Produktion möglich ist. Hier bietet die Entwicklung Bremerhavens zum Offshore- indenergiezentrum große Chancen.

Hickel, Rudolf; Lang, Wiebke; Dietrich, Reinhard 2003: Maritimes Netzwerk Bremerhaven - Perspektiven in der SSW Krise
(Gutachten).



Laufzeit:
01. Januar 2002 - 31. Dezember 2003

Forschungsteam:
Dipl.- Soz. Reinhard Dietrich
Prof. Dr. Rudolf Hickel
Dr. rer. pol. Wiebke Lang, Dipl. Ing.