Die neue generalistische Pflegeausbildung im Land Bremen: Gute Ausbildungsqualität für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss
Die Pflegeschulen sind im Frühjahr 2020 auch im Land Bremen fristgerecht mit der Umsetzung der neuen dreijährigen generalistischen Pflegeausbildung gestartet. Sie setzen damit die wahrscheinlich größte und herausforderungsreichste Ausbildungsinnovation in der Pflege um, die es in Deutschland jemals gegeben hat.
Das Projekt verfolgt die Zielsetzung, die Bedingungen für eine hohe Ausbildungsqualität an den schulischen und praktischen Lernorten sowie deren Kooperation im Rahmen einer Begleitforschung zu ergründen, um auf diese Weise die Chancen für einen guten Erfolg der Pflegeausbildung insgesamt zu verbessern.
Laufzeit:01. Juni 2021 - 31. Juli 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
M.A. Lena Becker-PülmDr. Britta BusseCora Zenz, M.A. Public Health Die Pflegeschulen sind im Frühjahr 2020 auch im Land Bremen fristgerecht mit der Umsetzung der neuen dreijährigen generalistischen Pflegeausbildung gestartet. Sie setzen damit die wahrscheinlich größte und herausforderungsreichste Ausbildungsinnovation in der Pflege um, die es in Deutschland jemals gegeben hat.
Das Projekt verfolgt die Zielsetzung, die Bedingungen für eine hohe Ausbildungsqualität an den schulischen und praktischen Lernorten sowie deren Kooperation im Rahmen einer Begleitforschung zu ergründen, um auf diese Weise die Chancen für einen guten Erfolg der Pflegeausbildung insgesamt zu verbessern.
Laufzeit:01. Juni 2021 - 31. Juli 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
M.A. Lena Becker-PülmDr. Britta BusseCora Zenz, M.A. Public Health In der Debatte um die Aufwertung des Pflegeberufs, mit der dem Fachkräftemangel begegnet werden soll, wurde lange auch über eine Reform der Pflegeausbildung diskutiert, die vergleichsweise hohe Abbruchquoten aufweist. Im Jahre 2017 wurde die Reform dann auf der Bundesebene durch das Pflegeberufegesetz und anschließenden begleitenden Rechtsverordnungen umgesetzt. Die Länder wurden beauftragt, dieses Gesetz jeweils landesrechtlich bis Ende 2019 umzusetzen und die notwendigen institutionellen Voraussetzungen für die neue Pflegeausbildung ab dem Jahre 2020 zu schaffen. Zu Beginn bzw. Frühjahr des Jahres 2020 starteten alle Bundesländer mit der neuen Ausbildung zur „Pflegefachfrau“ bzw. zum „Pflegefachmann“ (im Folgenden kurz Pflegefachkraft genannt). Unter den verschiedenen Neuerungen der Reform tritt eine hervor, die sich im Begriff der generalistischen Pflegeausbildung ausdrückt: Die Integration vormals vollständig (oder zumindest teilweise getrennter) dreijähriger Fachkraftausbildungen zur Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege in eine einzige, gemeinsame Ausbildung, mit der sich Auszubildende für eine fachliche Tätigkeit in allen Pflegebereichen qualifizieren.
Insbesondere die ehemalige Ausbildung zur Altenpflegefachkraft beschränkte das Tätigkeitsfeld weitgehend auf die ambulante und stationäre Langzeitpflege. Genau hier wird jedoch der größte Aufwertungsbedarf gesehen, da die Arbeitsbedingungen in der Altenpflege seit langem als besonders problematisch gelten. Der generalistische Ansatz soll explizit Druck auf die Arbeitgeber in der Altenpflege hinsichtlich einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen ausüben. Denn die so ausgebildeten Pflegefachkräfte können zukünftig dorthin wechseln, wo die besten Arbeitsbedingungen geboten werden.
Jenseits der mittlerweile breiten Anerkennung dieses Ziels birgt die Umsetzung der neuen Pflegeausbildung aber auch einige Herausforderungen, gerade hinsichtlich der Perspektive, den Fachkräftemangel und die vergleichsweise hohen Abbruchquoten in der Pflegeausbildung zu begrenzen. Vier Punkte sind hervorzuheben:
- In der neuen Pflegeausbildung kommen verstärkt Auszubildende mit unterschiedlichen Vorqualifikationen bzw. Bildungsabschlüssen zusammen. Es ist davon auszugehen, dass durch die Heterogenität der Schulabschlüsse große Bedarfe an Binnendifferenzierung und Unterstützung sowohl an den schulischen wie auch praktischen Ausbildungsorten entstehen.
- Die Umsetzung der jetzt deutlich ausgeweiteten und dadurch sehr komplexen Kooperation der schulischen und vielfältigen Praxislernorte wurde zuvor noch nicht erprobt.
- Schon die vorangegangenen Ausbildungsgänge der Pflege wiesen hohe Abbruchquoten auf. Die neue generalistische Pflegeausbildung ist anspruchsvoller. Es drohen daher weiterhin unbefriedigende Erfolgsquoten, obwohl die Absolvent:innen in der Praxis dringend benötigt werden.
- Dafür könnten auch die Arbeitsbedingungen in der Pflege mitverantwortlich sein, auf die Auszubildende in den Praxiseinsätzen nach wie vor stoßen und die sowohl mit ihren Berufsvorstellungen als auch mit dem, was sie in der Theorie an fachlichen Anforderungen lernen, konfligieren können.
Das Projekt soll angesichts dieser Herausforderungen eine Begleitforschung der Umsetzung der generalistischen Pflegefachkraftausbildung leisten. Vorgesehen ist insbesondere die Begleitung eines Ausbildungsjahrgangs über die komplette Ausbildungsdauer. Hauptziel ist es, mittels eines Mixes aus quantitativen und qualitativen Methoden Kriterien und Bedingungen einer erfolgreichen und guten Pflegeausbildung im Land Bremen herauszuarbeiten, die zu möglichst hohen Erfolgsquoten des Ausbildungsabschlusses beitragen. Hierzu gehört insbesondere auch der Blick auf bereits verfügbare sowie ggf. neu zu entwickelnde Unterstützungsangebote für Auszubildende und die unterschiedlichen Lernorte einschließlich deren Vernetzung.
Publikation:
Becker, Lena; Bleses, Peter; Busse, Britta, 2022: Ausbildungsqualität im Fokus, in: Die Schwester Der Pfleger - Die Fachzeitschrift für professionell Pflegende, 61 (2898), S. 66 - 70
Laufzeit:01. Juni 2021 - 31. Juli 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
M.A. Lena Becker-PülmDr. Britta BusseCora Zenz, M.A. Public HealthProjekttyp:Projekt der Arbeitnehmerkammer Bremen
Das Datenschutzkonzept zum Projekt „Die neue generalistische Pflegeausbildung im Land Bremen. Gute Ausbildungsqualität für einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss“