Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes (DBV)
Laufzeit:
01. April 2018 - 30. April 2019
Forschungsteam:
Dr. Guido Nischwitz (Projektleitung)
Patrick Chojnowski
Laufzeit:
01. April 2018 - 30. April 2019
Forschungsteam:
Dr. Guido Nischwitz (Projektleitung)
Patrick Chojnowski
In vielen Bereichen der europäischen und deutschen Agrar- und Umweltpolitik (u. a. Klimaschutz, Biodiversität, artgerechte Tierhaltung, Gewässerschutz, agrarstruktureller Wandel) hat es in den vergangenen Jahrzehnten kaum Fortschritte zur Lösung der drängenden Problemlagen gegeben. Es steht der Vorwurf im Raum, dass viele ambitionierte Bemühungen um Reformen in der Agrar- und Umweltpolitik sowie in der landwirtschaftlichen Praxis systematisch von Interessenvertreter:innen verhindert oder deutlich verwässert werden. Die Ergebnisse am Ende von Verhandlungen zu politisch-rechtlichen Rahmensetzungen und Förderprogrammen stehen häufig im Widerspruch zu den ursprünglichen Ansätzen, Vorschlägen und v. a. wissenschaftlichen Fachempfehlungen. Vor diesem Hintergrund gewinnen Fragen nach möglichen Einflussnahmen auf agrarpolitische Willensbildungs- und Entscheidungsprozesse und nach dahinterstehenden Netzwerken und Akteuren an Relevanz. Im Rahmen der vorgelegten Studie wurden für den Zeitraum von 2013 bis 2018 Vernetzungen von über 90 Akteuren sowie von 75 Institutionen anhand öffentlich zugänglicher Informationen ausgewertet und zusammengeführt. Mehr als 560 personelle und institutionelle Verflechtungen konnten so innerhalb des Agribusiness-Netzwerks identifiziert und visualisiert werden. Anhand von Vernetzungsgrafiken und zusätzlichen Informationen wurden sowohl die enge Verzahnung des DBV zu allen wesentlichen Gruppen des Agribusiness als auch spezifische Verflechtungen u. a. zur Finanzwirtschaft und Agrochemie sowie den Agrarausschüssen in der EU und Deutschland aufgezeigt.
Wesentliche Ergebnisse der „Agrarlobbystudie“ wurden Ende April 2019 bei einem Pressegespräch in Berlin vorgestellt. Seitdem wurden in vielen Medienbeiträgen (TV-Magazine, Tageszeitungen, Fachzeitschriften, social media) sowie in der Wissenschaft die Ergebnisse immer wieder direkt aufgegriffen. Vorab hatte die Süddeutsche Zeitung einen Beitrag online gestellt („Fragwürdige Verflechtungen“). Die ARD widmete sich dem Thema in einer eigenen Reportage „Story im Ersten“ Gekaufte Agrarpolitik? Wie Industrie und Agrarlobby durchregieren.“ Im ZDF wurden die Ergebnisse in verschiedenen Magazinen (u. a. planet e) mehrfach aufbereitet.
Medienspiegel (Auswahl):
- Süddeutsche Zeitung, 04/2019: Fragwürdige Verflechtungen.
- ARD/SWR, Die Story im Ersten, 04/2019: Gekaufte Agrarpolitik. Wie Industrie und Agrarlobby durchregieren.
- ZDF, planet e, 05/2019: Hektarweise Geld. Die europäischen Agrar-Milliarden.
- ZDF, planet e, 05/2021: Europas grüne Felder. Wohin steuert die Agrarpolitik?
- FUNK, Simplicissimus, 08/2021: Die Fleischlobby. Warum deine Leberwurst 1,09€ kostet.
Laufzeit:
01. April 2018 - 30. April 2019
Forschungsteam:
Dr. Guido Nischwitz (Projektleitung)
Patrick Chojnowski
Projekttyp:
Drittmittelprojekt
Nischwitz, Guido; Chojnowski, Patrick 2019: Verflechtungen und Interessen des Deutschen Bauernverbandes. Berlin/Bremen: NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V.; iaw (Institut Arbeit und Wirtschaft), Download PDF