Digitalisierung der betrieblichen Weiterbildung im Land Bremen: Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen
Das Projektvorhaben verfolgt drei übergeordnete Ziele:
Erstens soll der Umsetzungsstand der Digitalisierung betrieblicher Weiterbildungsangebote im Land Bremen generell und insbesondere mit Blick auf Angebote für Geringqualifizierte erfasst werden.
· Wie weit ist die Digitalisierung der Weiterbildungsangebote derzeit schon vorangeschritten?
· Welche Angebote werden für welche Beschäftigtengruppen und Branchen vornehmlich digital angeboten?
· Gibt es speziell Angebote, die sich an Geringqualifizierte richten?
Zweitens sollen die Positionen der Weiterbildungsanbieter, der Unternehmen aus Branchen, in denen eine deutlich unterdurchschnittliche Beteiligung von (gering qualifizierten) Beschäftigten zu beobachten ist, sowie betrieblicher Interessenvertretungen und Gewerkschaften aus diesen Branchen zu digitalisierten betrieblichen Weiterbildungsangeboten für Geringqualifizierte erfasst werden.
Drittens sollen mit den Beteiligten Gestaltungspotenziale erörtert werden, die zu einer breiteren Einbeziehung vor allem Geringqualifizierter in die betriebliche Weiterbildung beitragen können, um dieser Beschäftigtengruppe angesichts sich verändernder Kompetenzanforderungen in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt Entwicklungs- und Beschäftigungsperspektiven zu ermöglichen.
Laufzeit:01. März 2022 - 31. Dezember 2022
Forschungsteam:Dr. Peter BlesesDipl. Sozialwiss. Andreas Friemer Das Projektvorhaben verfolgt drei übergeordnete Ziele:
Erstens soll der Umsetzungsstand der Digitalisierung betrieblicher Weiterbildungsangebote im Land Bremen generell und insbesondere mit Blick auf Angebote für Geringqualifizierte erfasst werden.
· Wie weit ist die Digitalisierung der Weiterbildungsangebote derzeit schon vorangeschritten?
· Welche Angebote werden für welche Beschäftigtengruppen und Branchen vornehmlich digital angeboten?
· Gibt es speziell Angebote, die sich an Geringqualifizierte richten?
Zweitens sollen die Positionen der Weiterbildungsanbieter, der Unternehmen aus Branchen, in denen eine deutlich unterdurchschnittliche Beteiligung von (gering qualifizierten) Beschäftigten zu beobachten ist, sowie betrieblicher Interessenvertretungen und Gewerkschaften aus diesen Branchen zu digitalisierten betrieblichen Weiterbildungsangeboten für Geringqualifizierte erfasst werden.
Drittens sollen mit den Beteiligten Gestaltungspotenziale erörtert werden, die zu einer breiteren Einbeziehung vor allem Geringqualifizierter in die betriebliche Weiterbildung beitragen können, um dieser Beschäftigtengruppe angesichts sich verändernder Kompetenzanforderungen in einer zunehmend digitalisierten Arbeitswelt Entwicklungs- und Beschäftigungsperspektiven zu ermöglichen.
Laufzeit:01. März 2022 - 31. Dezember 2022
Forschungsteam:Dr. Peter BlesesDipl. Sozialwiss. Andreas Friemer Bundesweit und auch im Land Bremen weisen geringqualifizierte Beschäftigtengruppen eine sehr geringe Weiterbildungsbeteiligung auf. Das gilt vor allem dann, wenn sie in kleinen oder mittleren Unternehmen arbeiten, die auch noch einen geringen Digitalisierungsgrad aufweisen und in denen betriebliche oder tarifvertragliche Vereinbarungen bezüglich Qualifizierungschancen fehlen.
Gerade den Unternehmen dürfte bei betrieblichen Weiterbildungsangeboten und deren Inanspruchnahme die Rolle von Gatekeepern zukommen: Werden den Beschäftigten Qualifizierungsperspektiven aufgezeigt oder nicht? Werden Beschäftigte durch Anreize motiviert, daran teilzunehmen? Oder bleiben sie tatenlos bzw. behindern sie gar Qualifizierungsbemühungen der Beschäftigten? Für Unternehmen sind in diesen Fragen vor allem Kosten-Nutzen-Relationen ausschlaggebend. Insbesondere bei gering qualifizierten Beschäftigten scheint die Investitionsbereitschaft gering zu sein. Das blockiert individuelle Entwicklungs- und Beschäftigungschancen Geringqualifizierter insbesondere bei neuen Kompetenzanforderungen.
An dieser Ausgangssituation könnte die in Folge der Corona-Krise (aus Infektionsschutzgründen) noch einmal verstärkte ‚Digitalisierung der Weiterbildung‘, also die teilweise Umstellung vom Präsenzlernen auf E- bzw. Blended Learning-Konzepte, möglicherweise etwas ändern. Für solche Angebote entfallen Kosten für Fahrten bzw. Reisen und längerfristige Aufenthalte mit Übernachtungen am Veranstaltungsort. Weiterbildungszeiten können zudem entzerrt und aus beruflichen bzw. betrieblichen Stoßzeiten heraus verlegt werden. Das senkt den Aufwand und eröffnet Flexibilitätschancen für Person und Unternehmen.
Vor diesem Hintergrund soll im Projekt zunächst der Umsetzungsstand digitalisierter Weiterbildungsangebote in Bremen erfasst werden. Anschließend sollen die Positionen von Akteur:innen erfasst werden, die für die Durchführung und Ermöglichung betrieblicher Weiterbildungsmaßnahmen in Bremen von zentraler Bedeutung sind. Der Schwerpunkt soll dabei auf den Weiterbildungsmöglichkeiten Geringqualifizierter und den Gestaltungspotenzialen liegen.
- Bei Weiterbildungsunternehmen soll mittels einer Online-Erhebung untersucht werden, ob tatsächlich eine Digitalisierung der betrieblichen Weiterbildung im Land Bremen zu beobachten ist und wie weit die Entwicklung (gerade auch bei Angeboten für Geringqualifizierte) vorangeschritten ist.
- Bei Unternehmen soll in ausgewählten Branchen mit unterdurchschnittlichen Weiterbildungsteilnahmen ihrer Beschäftigten (z. B. Leiharbeit/Zeitarbeit, Logistik, Gebäudereinigung, Einzelhandel) erstens in einer Online-Erhebung gefragt werden, ob und wie diese ihre Verantwortung für die Weiterbildung des (v. a. gering qualifizierten) Personals einschätzen, wie sie diese umsetzen und welche Rolle digitalisierte Weiterbildungsangebote spielen (könnten). Zweitens werden qualitative Interviews – je nach Zugänglichkeit – mit Personalverantwortlichen in jeweils einem Unternehmen der ausgesuchten Branchen oder mit Vertreter:innen des jeweiligen Arbeitgeberverbandes geführt.
- Schließlich werden die Ergebnisse der vorangegangenen Analysen mit betrieblichen Interessenvertretungen und Gewerkschaften diskutiert und die Potenziale digitalisierter Weiterbildungsangebote mit Blick auf Gestaltungsanforderungen ausgelotet.
Laufzeit:01. März 2022 - 31. Dezember 2022
Forschungsteam:Dr. Peter BlesesDipl. Sozialwiss. Andreas FriemerProjekttyp:Projekt der Arbeitnehmerkammer Bremen