Veranstaltungsort | online-Veranstaltung (Zoom) |
Uhrzeit | 16:00 - 18:00 Uhr |
Referent/in | |
Veranstaltungsreihe | iaw-Colloquium |
Semester | WiSe 2021/22 |
Referent: Rudolf Hickel
Seit dem Pionierbeitrag von Stephanie Kelton und der Positionierung bei den Demokraten im US-Wahlkampf ist eine heftige Kontroverse um die Verheißung ausgebrochen: Der Staat kann die Schulden mit seinem Währungsmonopol schaffen, die er für seine allerdings nur gut begründeten Ausgaben vor allem für Infrastruktur benötigt. Auch in Deutschland spielt die MMT mittlerweile eine große mediale Rolle (siehe Bericht „Handelsblatt“ / „Die Zeit“).
Ansätze dieser Staatsfinanzierung über öffentliche Kredite per Währungsmonopol lassen sich bereits bei der EZB mit dem Programm zum Aufkauf Corona bedingter Anleihen im Umfang von bis zu 1,85 Bill. € („Pandemic Emergency Purchase Programme“, PEPP) erkennen. Dieser Staatsschuldenoptimismus erweckt den Eindruck, die bisherigen Verteilungsfragen etwa im Rahmen der Steuerpolitik seien überwunden.
Die allerdings strittigen Grundlagen sowie die gesamtwirtschaftlichen Risiken einer grenzenlosen Politik der Staatsverschuldung über die staatliche Geldschöpfung wird in diesem Vortrag offengelegt und zur Diskussion gestellt.